Mal ist es kugelrund und butterweich. Ein anderes Mal ist es flach und knackig hart. Ob belegt mit Speck, bestrichen mit Marmelade oder gefüllt mit Körnern und Nüssen. Es ist, geben wir es ruhig zu, unsere allerliebste Beilage zu allerhand Gerichten. Wir reden natürlich vom Brot.
Südtiroler Qualitätsbrot
Gerade in der Bauernkultur, die in Südtirol tief verankert ist, hat das Brot einen sehr hohen Stellenwert.
Südtiroler Qualitätsbrot muss daher genauen Richtlinien folgen. Es dürfen nicht weniger als 75 % einheimisches Getreide enthalten sein – dieses wird von ca. 50 Landwirten bezogen, die im Pustertal, Vinschgau und Eisacktal jährlich 350 Tonnen Getreide anbauen. Im Südtiroler Brot werden verschiedene Mehle gemischt, das Hauptgetreide bleibt aber Roggenmehl. Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker kommen in diesem Qualitätsbrot nicht vor. Damit es schön aufgeht, werden natürliche Hefen oder selbst hergestellter Sauerteig verwendet. Durch letzteren wird das Brot besonders schmackhaft und auch leichter verdaulich.
Rezeptphilosophie
Die Rezepte, nach denen das Südtiroler Brot gebacken wird, werden schon seit vielen Jahrhunderten überliefert. Jeder Bäcker hat darum sein eigenes und so schmeckt der gleiche Brottyp in jeder Bäckerei etwas anders. Die typischen Südtiroler Brotsorten sind das Pusterer Breatl, das Vinschger Paarl und natürlich das Schüttelbrot. Das Vinschger Paarl kann sich mit einer saftigen Ladung Ballaststoffe brüsten: 7,27 g sind davon in 100 g Brot enthalten. 100 g Schüttelbrot hingegen enthalten fast 9 g Eiweiß!
Dem Brot auf den Spuren …
In Südtirol wuchs Getreide erstmals um 4.500 v. Chr., darunter Gerste, Hafer und Buchweizen. Wenn er auch heute die typische Getreideart in Südtirol ist, kam der Roggen erst 800 v. Chr. zu uns. Das Backen war früher sehr aufwendig: Wenn die Bauern sich an den Backofen stellten, dann wurde das Brot in großen Mengen hergestellt. Also musste es auch haltbar sein. So wurde es kurzerhand getrocknet und das Südtiroler Schüttelbrot entstand. Heute noch wird es von den Bauern auf dem Dachboden in eigenen Schüttelbrotregalen zum Trocknen gelagert. Es gibt auch Hackbretter, in denen der knackige Fladen in kleinere, mundgerechte Stückchen gebrochen wird.
Wenn Sie jetzt auf den (Brot-)Geschmack gekommen sind, dann fragen Sie Ihren
Privatvermieter nach seinem Lieblingsbrot! Vielleicht bäckt er ja auch noch – oder wieder – selber.