Vieler Orten besungen, gelobt und gepriesen treibt der Spargel in Terlan vielfältige Blüten, wenn der Terlaner Gallerist und Gastwirt Willy Sparer Künstler von Nah und Fern um Darstellungen des Spargels bittet. Die Ergebnisse werden in seiner Kunstausstellung zur alljährlichen Eröffnung der Spargelsaison gezeigt. Zu den anderen Jahreszeiten erinnert seit 2010 eine überdimensionale Holz-Spargel-Skulptur, gestaltet von der Grödner Kunstschule, bei Terlans Dorfeingang an die Kunst im und am Spargel.
Beginn der Spargelsaison: Ende März
Alle Jahre wieder zelebriert man den Beginn der Spargelsaison, einerseits zwecks der Aufmerksamkeit in Medien und Presse, andererseits zwecks der Geselligkeit, die sich im Frühjahr so gerne um dieses wunderbare Gemüse dreht: Jahr für Jahr begibt sich Bozens Hautevolee in die Terlaner Spargelgasthäuser. Müde des Skifahrens und etwas ungeduldig der Sommervergnügungen harrend vertreibt man sich die Zeit bei einem Teller Spargel mit Schinken, Salzkartoffeln und Bozner Sauce und einem Gläschen Sauvignon, das der Terlaner Kellermeister speziell für das Spargelessen komponiert. „Gesund ist der Spargel ja eh: also kann ein Gläschen nicht schaden.“ lacht ein Besucher kauend und schnappt sich noch einen „Spargel im Teigmantel“ vom Tablett, das die Spargelkönigin gewissenhaft durch die fröhliche Menge jongliert. Es ist der große Auftritt der amtierenden Spargelkönigin, wenn sie den „ersten“ Spargel sticht und so die Spargelsaison offiziell für eröffnet erklärt. Ja, das Repräsentieren, das liege ihr und den Spargel liebe sie seit ihrer Kindheit, als ihre Eltern aus dem kleinen Feld ein großes machten, um die stetig wachsende Nachfrage an Spargeln zu bedienen, vor gut 20 Jahren. Eine richtige Spargelkönigin, die auf sich hält.
Regionale Wirtschaftskreisläufe
Die kleinen Südtiroler Spargelfelder werden meist im Familienbetrieb bewirtschaftet. 20 ha umfassen sie, sind entlang der Etsch eingestreut. Der Fluss hat in Jahrhunderten geduldig Sand und feine Erde abgelagert und den Boden für das Edelgemüse bereitet. Zwar konzentrieren sich rund die Hälfte der Felder im Spargeldreieck Terlan, Vilpian und Siebeneich, doch wer während der Spargelzeit geografisch variieren möchte, findet im oberen Vinschgau bei Kastelbell ebenfalls lohnende Ziele. Wie beim meisten Obst und Gemüse, gewinnt auch der Spargel durch die Höhenlage an Herzhaftigkeit und Geschmacksreichtum. So lässt man denn den königlichen Spargel hoch leben und drapiert auf dem Teller alles um ihn herum, was sich so findet: Saucen, Kartoffeln, Teige und sogar das Fleisch verkommt hi und da zur Beilage.
„Denn Spargel, Schinken, Koteletts
Sind doch mitunter auch was Netts.“
meinte auch schon Wilhelm Busch. Mehr zu den Gaumenfreuden des Spargel lesen Sie im nächsten Beitrag.