Ich sitze Rosa und Ulrike in der gemütlichen Stube gegenüber und rühre in aller Ruhe in meinem Nachmittagskaffee. So ein „Ratscher“ (zu deutsch: „Plausch“) ist das, was für mich zu einem Urlaub einfach dazugehört. Zwischendurch blicke ich aus dem Fenster. Während sich an der Aussicht
auf den Latemar eigentlich nichts verändert hat, hat sich im Haus Pichler im Laufe der Jahre doch so einiges getan, wie die beiden Gastgeberinnen mir erzählen. „Nur die Rosa, die ist immer die gleiche“, verrät Ulrike mit einem schelmischen Seitenblick auf ihre Mutter. Rosa hat 1973 damit begonnen, Zimmer zu vermieten - verwitwet, alleinerziehend, mit drei Kindern. Was für eine Leistung! Umbau, Kreditaufnahme und die Führung des Betriebs schulterte sie mit ihren damals 34 Jahren mutig und voller Tatendrang, obwohl ihr so mancher Gast andere Ratschläge gab: „Mein allererster Gast war ein Bankdirektor, der mir sagte, ich solle sofort einen Haufen Geld leihen und alles auf einmal umbauen, aber ich habe es dann doch Schritt für Schritt gemacht.“
Schritt für Schritt oder: Masche für Masche
Von drei Zimmern mit Etagenbädern hat Rosa nach und nach auf nun vier voll ausgestattete Zimmer und zwei Ferienwohnungen aufgestockt. „Beim Stricken fängt man ja auch erst einmal mit der ersten Masche an“, verrät sie mit einem Lachen. Genau, denn das Stricken ist Rosas Leidenschaft. In einem geflochtenen Weidenkorb bewąhrt sie ihre Schätze auf. Es gibt sie in allen Variationen, Farben und Größen und exklusiv für Stammgäste: die Socken! „Kalte Füße soll hier keiner bekommen", scherzt Rosa.
Zwei ihrer Gäste hätten auch einmal besser ein Paar von Rosas Strümpfen mit auf ihren Tagesausflug nehmen sollen, um sich zu wärmen … „Ich kann mich noch so gut erinnern“, erzählt Rosa, „die beiden haben sich auf dem Rückweg im Wald verlaufen und mussten dort übernachten. Zum Glück gehe ich seit über 40 Jahren nie ins Bett, bevor nicht alle Gäste von ihrer Wanderung zurückgekehrt sind. Ich habe natürlich gleich die Carabinieri verständigt.“
Generation Zusammenhalt
Ja, so ist sie eben, die Rosa, fürsorglich, gesellig und vor allem wohlwollend. „Wenn es jemand nicht bis 10.30 Uhr zum Frühstück schafft, dann gibt es auch mal um 12.00 Uhr noch ein weichgekochtes Ei und alles, was das Frühstücksherz begehrt. Da sind wir nicht so genau“, betonen die Gastgeberinnen.
Rosas Tochter Ulrike hat die Zimmervermietung vor 5 Jahren übernommen, ist aber dankbar, dass ihre Mutter mit ihren stolzen 80 Jahren immer noch mithilft. „Die langjährigen Stammgäste freuen sich besonders, wenn Rosa mit ihnen über alte Anekdoten lacht und den ein oder anderen neuen Wandertipp parat hat“, weiß Ulrike.
Gemeinsam sind sie ein starkes, herzerwärmendes Team, das noch viele Gäste mit jeder Menge Geschichten aus dem Urlaub heim schicken wird - und ganz bestimmt nicht ohne ein Paar von Rosas selbstgestrickten Socken!
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