Mit einer großen, gusseisernen Pfanne Überetscher Muas wandert auch die Gemütlichkeit auf den Esstisch. Im fünften Teil der Speiseporträts verrate ich euch das Rezept für ein klassisches Muas, gutes Bauchgefühl inklusive.
Eine Pfanne voll Glück
Speiseporträt Überetscher Muas
Werfen wir einen Blick in den Süden Südtirols. Der Sommer ist lang im Überetsch und der Herbst, dank der Äpfel und Trauben, die da geerntet werden wollen, sehr arbeitsintensiv. Wenn die Tage kürzer werden, dann ist es an der Zeit, es wieder ruhiger anzugehen, zusammenzurücken und am Esstisch in gemütlicher Runde den Tag Revue passieren zu lassen.
In der traditionellen Südtiroler Bauernküche gibt es ein Gericht, das genau dieses Zusammenrücken, diese Gemütlichkeit verkörpert. Nämlich das Muas. Noch nie gehört, stimmt’s? Nur mit großem Glück begegnet man dem Muas auf den Speisekarten der Gasthöfe, denn dort ist dieses Gericht so gut wie ausgestorben. Ein Grund mehr, das Rezept hier zu teilen, um vielleicht ein bisschen authentisches Südtirol auch in eure Küche zu bringen!
Aber was ist denn nun dieses Muas? Es fällt schwer, hier eine passende Beschreibung zu finden, denn eigentlich ist es fast schon mehr ein Gefühl als ein Gericht. Ihr kommt also nicht drum herum, es einfach mal auszuprobieren!
Das Grundrezept ist schnell geschrieben. Das A und O ist jedoch die gusseiserne Pfanne, denn ohne die ist ein Muas kein Muas!
Zutaten für vier Personen:
1 Liter Milch
ca. 12 EL Mehl
100 g Butter
1 Prise Salz
Zubereitung:
In die gusseiserne Pfanne (alternativ eine Bratpfanne ohne Beschichtung) etwas Butter geben und schmelzen lassen. Milch und eine Prise Salz erhitzen und das Mehl langsam unter ständigem Rühren hinzugeben. Wenn die Masse fester wird und Blasen wirft, ca. 10 Minuten bei mäßiger Hitze ohne weiteres Rühren stocken lassen. Am Pfannenboden soll sich nun eine braune Kruste bilden. Das Muas vom Herd nehmen und leicht abkühlen lassen. Die restliche Butter zum Schmelzen bringen und über das Muas geben. Fertig!
Gegessen wird das Muas gemeinsam direkt aus der Pfanne. Einfach und gemütlich eben.
Wie so oft in der Südtiroler Bauernküche variieren die verwendeten Zutaten, in diesem Fall das Mehl. Statt Weizenmehl kann beispielsweise ein Anteil Buchweizen-, Mais- oder Grießmehl verwendet werden. Das Muas kann entweder ganz schlicht nur mit Butter oder auch mit Kompott oder Marmelade serviert werden.
Unsere
Privatvermieter aus Südtirols Süden haben sicherlich noch einen Geheimtipp oder eine Rezeptvariante für euch. Nachfragen lohnt sich!
Guten Appetit.
Es grüßt euch
einfach herzlich, eure Sabine